Da ich gerade an dieser Kurzgeschichte schreibe, möchte ich meinen vorrangig weiblichen Lesern eine kurze romantische(?) Leseprobe zukommen lassen. Dieses Stück ist noch unbearbeitet und nicht gegengelesen, frisch aus meiner digitalen Feder stammend, noch dampfend warm.
Teilt mir bitte mit, was Ihr davon haltet. Gerade weibliche Kommentare kommen mir hier sehr gelegen.
Er hob seinen linken Arm und legte ihn auf meine Schulter. Mit dem Zeigefinger berührte er eine Schneeflocke, die auf meinen Mantel gefallen war. Wir verstummten beide. Es hatte angefangen zu schneien.
Er nahm die Flocke mit dem Finger auf und sah, wie sie sofort schmolz. Weitere folgten, rieselten auf mich und ihn. Sie umrahmten uns beide. Sie verfingen sich in meinen Haaren, blieben auf dem Mantel haften. Sie rieselten ihm eine Krone und schwebten wie Konfetti herab.
Ich sah ihn an, mein Herz pochte. Meine Wangen waren heiß, die Finger eiskalt. Ich fühlte mich kränklich und gesund, verhungert und vollgestopft. Alles zur gleichen Zeit.
Ich konnte mich kein Stück rühren als er mich ansah. Als er endlich begriff - und als ich endlich begriff.
Er umfasste meine Hüften, hielt mich fest und ließ mich nicht mehr los. Er musste elektrisch geladen sein, denn in mir fing plötzlich alles zu kribbeln an.
Als er sich zu mir beugte, streckte ich mich ihm entgegen. Meine Fußspitzen tippelten ein wenig nach vorn, knisterten im Schnee.
Ich lehnte mich leicht in seinem Griff zurück und wir küssten uns. Diese warmen feuchten Lippen, die die Kühle meiner Haut überwanden. Die alles umgreifende Kälte war einen Moment lang vergessen.