Donnerstag, 14. Juli 2011

[Rezension] "Der Nobelpreis"

(Bergisch Gladbach 2005; Bastei Lübbe; Autor: Andreas Eschbach; 555 S.; 22,90 €)
 

Klappentext


Sie wollen den bedeutendsten Preis der Welt manipulieren: den Nobelpreis. Sie entführen das Liebste, was du hast: deine Tochter. 
Doch sie haben nicht mit dir gerechnet! 
Ich komme nicht durch ein Kabel, ich komme durch die Tür. Ich knacke keine Passwörter, ich knacke Schlösser. Ich bin nicht darauf angewiesen, dass es einen Zugang gibt zu den Informationen, die meine Auftraggeber interessieren, ich bahne mir meinen Zugang selbst.

Rezension

Bei vielen Büchern wird die Wahl eines personalen Erzählers, in diesem Fall Ich-Erzähler, bemängelt oder kritisiert. Und ein solcher Erzähler sollte auch nur gewählt werden, wenn es die Geschichte verlangt. Denn die Gefahr ist groß, dass er den Leser schnell langweilt - oder schlimmer: ihn stört.
Doch Andreas Eschbach ist es auf wunderbare Weise gelungen, das zu verhindern. Gunnar Forsberg ist ein interessant geschriebener Charakter, der mich auf den über fünfhundert Seiten nicht gelangweilt hat - oder schlimmer: mich störte. Zugegebenermaßen hat mich seine Kindheit im Waisenhaus weniger interessiert - und glücklicherweise wird sie auch nur erwähnt, wir bekommen keine Flashbacks zu lesen.

Auf die Geschichte selbst will und kann ich kaum eingehen, ohne einen Großteil der Spannung zu nehmen. Es kommt jedenfalls zu einem ganz großen Zwist und einer überraschenden Auflösung. Auch wenn ich ab der Buchmitte einen unbestimmten Verdacht hatte, so gelang es Eschbach doch bravuröus, mich im Dunkeln zu lassen. Das steigerte das Lesevergnügen nochmal und ließ mich das etwas andere Happy End genießen.
Und gerade bei Eschbach ist das mitunter eine Seltenheit, denn seine Romane enden gern auch einmal offen oder haben kein befriedigendes.

Kurzbewertung

Ein interessanter Start, ein gutes Ende - ein guter Roman. Sehr empfehlenswert!