Samstag, 14. Januar 2012

[Schon gelesen?] "Star Wars: Death Troopers"

(London, UK, 2009; Verlag: arrow books; Autor: Joe Schreiber; 265 S.; £ 7,99)


Klappentext

When the Imperial prison barge Purge — temporary home to five hundred of the galaxy's most ruthless killers, rebels, scoundrels and thieves — breaks down in a distant, uninhabited part of space, its only hope seems to lie with a Star Destroyer found drifting, derelict and seemingly abandoned. But when a boarding party is sent to scavenge for parts, only half of them come back — bringing with them a horrific disease so lethal that within hours, nearly all aboard the Purge will die in ways too hideous to imagine. And death is only the beginning. The Purge's half-dozen survivors — two teenage brothers, a sadistic captain of the guards, a couple of rogue smugglers and the chief medical officer, the lone woman on board — will do whatever it takes to stay alive. But nothing can prepare them for what lies waiting onboard the Star Destroyer amid its vast creaking emptiness that isn't really empty at all. The dead are rising, soulless, unstoppable, and unspeakably hungry
Rezension

Im Original ist das Buch 2009 durch Lucas Books beim Verlag Del Rey in den USA erschienen. Bei den Originalen der Star-Wars-Romane bevorzuge ich aus einfachen Kostengründen die britischen Taschenbücher; zudem sind diese viel handlicher. Doch nun zum Roman selbst:

"Death Troopers" war mein erster Horrorroman, denn für gewöhnlich kann ich dem Genre in Buchform wenig abgewinnen. Doch begeisterte mich allein schon die Tatsache, dass man auch einmal andere Figuren beleuchten werde als Luke & Co. Dass dem später durch den Auftritt Han Solos und Chewbaccas nicht so war, tat dem Ganzen weniger Abbruch. Doktor Zahara Cody und die beiden Brüder Kale und Trig sind sehr interessante Charaktere. Eine besondere Schwäche habe ich für Doktor Cody und ihren Medi-Droiden Waste. Die Dynamik zwischen beiden Charakteren gefällt mir.

Neben den üblichen Logiklücken, die man bei Star Wars aber einfach schlucken muss (warum ist die Gefangenenbarke am Rand der Unbekannten Regionen, warum trifft sie mit Motorschaden gerade zufällig auf einen gestrandeten Sternzerstörer etc.) liest sich der Roman bis zum letzten Drittel recht flüssig. Dann aber, als die kleiner werdende Gruppe nur noch von den "Zombies" angegriffen wird, fängt der Roman an, etwas dröge zu werden. Dr. Codys Entdeckung, "was" der Virus ist, markiert in dem letzten schwachen Drittel noch den persönlichen Glanzpunkt, weil diese Abschnitte sehr schön geschrieben sind, doch entmystifiziert er leider auch das letzte bisschen Bedrohung. Gerade bei Zombies möchte ich im Dunklen gelassen werden, warum die Menschen welche werden. Das birgt ein viel höheres Gefahrenpotenzial als eine "normale" Krankheit. Zudem fing der Roman für mich ab dem Zeitpunkt, an dem Cody auf Han Solo und Chewbacca trifft, rapide an, an Spannung zu verlieren. Der Grund? Han und Chewie müssen überleben! Also kann der Gruppe, in denen die beiden sind, schonmal nichts wirklich Schlimmes passieren. Ich weiß also, dass ein paar Leute überleben werden. Das nimmt sehr die Spannung am Lesen.

Dennoch ist "Death Troopers" ein gelungener erster Vorstoß seitens Star Wars in das Horrorgenre - denn Joe Schreiber weiß, wie man martialisch und geradezu "ekelhaft" plastisch schreibt. Es werden zwar nur altbekannte Ideen, die man bereits zuhauf aus anderen Geschichten dieser Art kennt, wieder aufgewärmt, aber für die Saga sind diese Ideen noch neu. Es bleibt nur zu hoffen, dass der bereits angekündigte Nachfolgeroman "Red Harvest" (kurioserweise ein Prequel) die Qualität des Schreibens beibehält und inhaltlich noch anzieht, um wirklich etwas Eigenständiges zu schaffen und nicht nur ein Flickwerk aus bekannten Zombiewerken darzustellen.

Kurzbewertung

Erster Vorstoß ins Horrorgenre. Hoffentlich folgen weitere.

Wenn die Rezension Lust auf mehr gemacht hat: