Sonntag, 4. September 2011

[Rezension] "Die Commonwealth-Saga: Der Stern der Pandora"

(D 2006; Verlag Bastei Lübbe; Autor: Peter F. Hamilton; Übersetzer: Axel Merz; 747 S.; 8,95 €)


Klappentext

Auftakt einer neuen Saga von Peter F. Hamilton, dem Meister der Space-Opera


Wir schreiben das Jahr 2380. Das intersolare Commonwealth, ein etwa 400 Lichtjahre durchmessendes Raumgebiet, birgt über 600 Welten. Sternenschiffe sind überflüssig geworden, denn die Planeten sind durch ein Netz aus Wurmlöchern miteinander verbunden. Am äußeren Rand des Commonwealth beobachtet ein Astronom das Unmögliche: Ein Stern verschwindet einfach - vom einen Moment auf den anderen. Da er zu weit vom nächsten Wurmloch entfernt liegt, wird eigens ein überlichtschnelles Schiff gebaut. Seine Mission: herauszufinden, ob das Phänomen eine Bedrohung darstellt. Bald stellt sich heraus, dass es nie eine größere Bedrohung für die Menschheit gab ...

Rezension

Ein Physikgenie ruiniert die erste Marslandung - denn er ist als erster dort. Während die Astronauten Monate in ihrem Raumschiff verbrachten, hat er sich eine neue Technologie, so genannte Gateways, ausgedacht. Mit diesen kontrollierten Wurmlöchern ist er der erste auf dem Mars. Die Technologie wird dafür genutzt, um so etwas wie Dimensionszüge zu bauen, die von einem zum nächsten Planeten fahren. Das intersolare Commonwealth entwickelt sich, die Menschen werden älter, können sich ihr Leben in Rejuvenationen kaufen und besiedeln verschiedenste Welten. Ein Astronom beobachtet, wie ein Stern einfach verschwindet. Und das Ereignis führt schließlich zum großen Krieg mit einer sagenhaften Alienrasse ...

Klingt nach viel Material, das es zu verdauen gilt. Stimmt auch. Denn was auf der Verpackung steht, bekommt man auch: Space-Opera. Generell habe ich nichts gegen dieses Genre - mein erster jemals geschriebener Roman siedelt sogar in diesem Bereich! Doch bin ich in den letzten Jahren etwas müde geworden davon und beim erneuten Lesen des Romans, muss ich gestehen, habe ich mich an vielen Stellen doch etwas gelangweilt. Hamilton mag im Klappentext ja als Meister beschrieben sein, doch für mich verwertet er nur altbekannte Ideen und Informationen. Viele der vorgestellten Konzepte ziemlich ausgelutscht und wiederholen sich in fast jedem Space-Opera-Roman an irgendeiner Stelle, wenngleich auch interessante Ideen verarbeitet wurden, wie die lebensverlängernden Behandlungen - so genannte Rejuvenationen, die einen reichen Mensch quasi unsterblich werden lassen können, da er sich unendlich viele dieser kaufen kann. Putzig war auch die Idee, dass die Dimensionstore mit schlichten, wenngleich futuristischen Zügen befahren werden; eine kleine Reminiszenz an die Pionierzeit und die Frontier-Bewegung in den USA des 19. Jahrhunderts?
Abgesehen von solchen Kleinigkeiten passiert allerdings nicht allzu viel. Die diversen Handlungsebenen spielen aneinander vorbei ohne miteinander wirklich zu tun zu haben. Vielleicht werden sie in einem späteren Band aufgeklärt, aber soweit passierte nichts, was mein Interesse so stark angeheizt hätte, mir auch den Rest der Romane zu kaufen. Denn die Comonwealth-Saga ist als Mehrteiler angelegt. Doch als ich mir den Klappentext des zweiten Teils, namens "Die Boten des Unheils", durchlas, verließ mich bereits das Interesse. Mal wieder eine Invasions- bzw. Menschheit-am-Abgrund-Geschichte in altebekanntem Rahmen gestrickt. Nee, muss nicht sein.

Kurzbewertung

Nettes Lesefutter, aber kein wirklicher Anheizer für einen Saga-Auftakt.