Mittwoch, 10. August 2011

[Rezension] "Perry Rhodan: Ara-Toxin 1: Die Galaktischen Mediziner"

(München 2007; Verlag Heyne; Autor: Leo Lukas, Ernst Vlcek f. Anhang-Kurzgeschichte; 384 S.; 6,95 €)


Klappentext

Wir schreiben das Jahr 1340 Neuer Galaktischer Zeitrechnung. Perry Rhodan und Julian Tifflor starten mit einem neuen 1800-Meter-Raumschiff der SATURN-Klasse zu einem Flug über 30.000 Lichtjahre: Ihr Ziel ist der Planet Tahun, einer der wichtigsten medizinischen Zentren der Milchstraße, nahe der Grenzen zum feindlichen Kristallimperium. Rhodan und Tifflor wollen in diesem Sektor der Milchstraße Präsenz zu zeigen.

Auf Tahun sympathisiert man durchaus mit der Liga Freier Terraner, dem Sternenreich der Menschen. Ein Besuch der beiden wichtigsten Repräsentanten der Liga scheint geeignet, die Beziehungen weiter zu verbessern.

Aber dann werden Rhodan und Tifflor von einer unbekannten Macht entführt. Sie finden sich, seltsam verändert, auf einer Welt der Aras wieder, der Galaktischen Mediziner. Wie sie bald merken, gehen auf diesem Planeten mehr als merkwürdige Dinge vor - und mörderische Experimente. Alles sorgfältig verborgen vor den Augen der galaktischen Öffentlichkeit.

Die beiden Terraner müssen um ihr Leben kämpfen. Und sie müssen herausfinden, welche Pläne ihr zwielichtiger Entführer mit ihnen verfolgt - noch längst ist nicht klar, in wessen Auftrag dieser handelt und auf wessen Seite er eigentlich steht.

Auf der Welt der Galaktischen Mediziner erfahren die beiden Terraner zum ersten Mal etwas von einer Gefahr, die der ganzen Galaxis droht. Gegen diese Gefahr hilft nicht einmal die geballte Militärmacht der vereinigten Zivilisationen - denn diese Bedrohung unterläuft alle gebräuchlichen Abwehrmaßnahmen. Es ist das geheimnisvolle Ara-Toxin.


Rezension

Nach der doch recht guten Taschenbuch-Reihe "Der Posbi-Krieg" hatte ich mich auf Ara-Toxin irgendwie gefreut ... und wurde herb enttäuscht. Was als Geschichte von Perry Rhodan und seinem Außenminister und Freund Julian Tifflor noch interessant begann entwickelte sich bald zu einer langatmigen Geschichte. Bis zum Zeitpunkt der Entführung beider war die Konzeption noch recht interessant. Die Nebenhandlung um den geheimnisvollen Attentäter erlaubt Leo Lukas aus sich herauszugehen und interessante Geschichten zu entwickeln. Als der Assassine in einer sargähnlichen Raumkapsel kurz vor seinem Tod stand (oder dies zumindest dachte) bemerkte ich, dass ich mit diesem Burschen mitfieberte. Die beklemmende Atmosphäre konnte Lukas gut umsetzen und herausheben. Leider einer der wenigen Glanzpunkte.

Die Konferenz auf Tahun findet natürlich nicht statt. Seit wann sind Perry-Rhodan-Roman denn auch dazu da, politischen Alltag zu zeigen? Die Konferenz wird natürlich gesprengt (im übertragenen Sinn) als Perry und Julian entführt werden. Ihr beiden ertrusischen Leibwächter (die wohl eine Historie in der Heftromanserie aufweisen, wie mir scheint) können dagegen auch wenig unternehmen. Ab dem Zeitpunkt der Entführung unserer beiden Protagonisten fängt die Geschichte jedoch an, sich zu dehnen und unglaubwürdig zu werden. Beide wachen später auf einem Planeten namens Jaimbor auf, der von den Aerimi bewohnt wird. Lukas umschreibt diese Wesen, deren höchstes Glück es ist, so viele Krankheiten wie möglich zu haben, als Holztische mit darauf befestigten Modelleisenbahnen. Bei aller Liebe, doch das ist zu skurril und abgehoben. Etwas mehr Ernsthaftigkeit hätte dem österreichen Stammtisch-Komiker hier sicherlich gut getan.

Nachdem ich dann zu viele Seiten die Reise Perry und Julians mit dem jungen Aerimi Gondüb (der eine Missgeburt ist, weil er einfach nicht krank wird!) antun musste, habe ich beschlossen, den Roman aufzugeben. Inzwischen biete ich ihn bei eBay an. Das soll nun nicht bedeuten, der Roman wäre durch die Bank schlecht. Das ist nicht der Fall. Nur hat er mir nicht das geboten, was ich mir von ihm erhofft hatte. Demnächst werde ich die Reihe "Der Posbi-Krieg" mal wieder hervorkramen und besprechen. Denn Perry Rhodan bietet auch gute Unterhaltung!
Kurzbewertung

Nett, wenn man keine allzu hohen Ansprüche hat oder Perry-Rhodan-Stammleser ist. Die müssen ja durchaus Durststrecken aushalten.