Sonntag, 1. Februar 2015

Eschbach, Andreas: Herr aller Dinge | Schon gelesen?

(Köln 2011; Verlag: Bastei-Lübbe; Autor: Andreas Eschbach; 688 S.; 22 €)


Klappentext

»Ich weiß, wie man es machen muss, damit alle Menschen reich sind.«
»Quatsch«, sagte Charlotte. »Das geht doch nicht.«
»Doch, das geht«, beharrte Hiroshi. »Es ist sogar unglaublich einfach.«

Als Kinder begegnen sie sich zum ersten Mal: Charlotte, die Tochter des französischen Botschafters, und Hiroshi, der Sohn einer Hausangestellten. Von Anfang an steht der soziale Unterschied spürbar zwischen ihnen. Doch Hiroshi hat eine Idee. Eine Idee, wie er den Unterschied zwischen Arm und Reich aus der Welt schaffen könnte. Als er und Charlotte sich Jahre später wieder begegnen, sieht er dies als Zeichen des Himmels, dass sie beide schicksalhaft miteinander verbunden sind. Er beschließt, seine Idee umzusetzen und die Welt in einem Maße zu verändern, wie dies noch nie zuvor jemand versucht hat – denn nur so, sagt er sich, wird er Charlottes Liebe gewinnen.

Er ahnt nicht, worauf er sich einlässt. Was mit einer bahnbrechenden Erfindung beginnt, führt ihn auf die Spur eines uralten Geheimnisses: Es hat schon einmal eine hoch entwickelte Zivilisation gegeben – und sie hat das schrecklichste Verbrechen des Universums begangen …

Rezension


Der Roman ist zwar unterhaltsam zu lesen, aber die Grundhandlung weist meines Erachtens nach einige Lücken auf. Das Ende ist völlig offen und recht zufällig - was prinzipiell keine schlechte Sache sein muss. Ohne zu viel zu verraten frage ich mich am Buchschluss: Was wird mit den Habitaten, welche Folgen hat diese postulierte Todeszone im All und warum werden Nebenhandlungen wie jene um den reichen Schnösel (wie gesagt, keine Namen oder zu viele Details) nicht aufgelöst. Die ersten beiden Punkte gehören ins Reich der Science Fiction und müssen nicht unbedingt beantwortet werden. Letzteres hätte ich aber gern gewusst. Er wurde stellenweise im Roman als dritte Hauptfigur bzw. Antagonist sehr detailliert beleuchtet, aber das ist etwas, was ich Eschbach schon immer ankreide. Auch bei Eine Billion Dollar gibt es viele Nebenhandlungen und -figuren, deren Schicksal kaum angedeutet wird, weswegen ich mich fragen muss, warum sie zu Beginn derart detailliert beleuchtet werden? Hat Eschbach nur das Interesse verloren, sind sie ein roter Hering, der ablenken soll?

Spannung kommt beim Lesen auf und ich bin durch die Seiten gefegt an solchen Stellen, aber in der Prämisse und übergeordneten Handlung entstehen Lücken, die bei mir zwar keinen faden Nachgeschmack, aber doch ein "Das war's jetzt?" als Frage hinterlassen.

Kurzbewertung

Alles in allem ist der Roman solide, aber irgendwie nur ein durschnittlicher Eschbach.



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